Coronavirus: Warum die „Frankenstein“-Variante kein Grund zur Panik ist

Nomen est omen, heißt es bekanntlich. Also: Der Name ist Programm. Für die „Frankenstein-Variante“, die in Deutschland gerade zahlreiche Menschen krank macht, gilt das keineswegs. Die Coronaversion, die nach Mary Shelleys gleichnamigem Roman benannt wurde, in dem ein junger Wissenschaftler ein Monster aus Teilen toter Menschen erschafft, ist überhaupt nicht monströs oder gar Furcht einflößend. Sie ist die logische Folge evolutionärer Entwicklung.

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Das Coronavirus entwickelt sich weiter. Dass das passieren würde, war schon zu Pandemiezeiten klar. Es passt sich an seinen Wirt, den Menschen, an, lernt dessen Immunsystem kennen und mutiert. Varianten, die die Immunabwehr besser umgehen können, setzen sich durch. So wie die „Frankenstein-Variante“, in Fachkreisen besser bekannt als XFG oder „Stratus“.
In eine Schockstarre müssen wir deshalb nicht verfallen: So wie sich die Variante bisher präsentiert, hat sie zwar eine etwas erhöhte Immunflucht, aber sie führt nicht zu schwereren Krankheitsverläufen oder einer erhöhten Sterblichkeit. Die Impfstoffe bieten auch weiterhin einen guten Schutz für vulnerable Menschen. Also, kein Monster in Sicht.
Naiv sein und denken, dass das Coronavirus mit dem Pandemieende verschwunden ist, dürfen wir aber nicht. Das Gegenteil ist der Fall. Es wird weiterhin kursieren und Menschen krank machen – manche mehr, manche weniger. Der Erreger weist inzwischen, wie das Grippevirus, eine Saisonalität auf: Das heißt, in den Herbst- und Wintermonaten zirkuliert es stärker als im Sommer. Wir wissen also genau, wann uns Corona wieder mehr ärgern wird, und entsprechend können wir uns vorbereiten. Das heißt auch, in dieser Zeit Rücksicht zu nehmen. Etwa eine Maske zu tragen, wenn wir verrotzt eine Arztpraxis betreten, um andere nicht anzustecken. So beugen wir auch einem neuen „Frankenstein“ vor.
rnd